Österreich hat anlässlich der Klimakonferenz in Kattowitz eine Initiative für mehr Ambition in der Klimapolitik ins Leben gerufen, der sich inzwischen bereits 20 Staats- und Regierungschefs angeschlossen haben. Um „etwas Geduld“ wurde andererseits die österreichische Bevölkerung kürzlich bei einer Ökologisierung des Steuersystems gebeten. Und das fast 50 Jahre nach der Veröffentlichung des Buches „Grenzen des Wachstums“ durch den Club of Rome. Und 30 Jahre nachdem das Konzept einer ökosozialen Steuerreform von Josef Riegler und Karl Aiginger als marktkonforme Bekämpfung der Umweltprobleme konzipiert wurde. Gleichzeitig zeigen die Proteste vorwiegend junger Menschen gegen den Klimawandel, dass der Geduldsfaden in der Bevölkerung immer dünner wird, seit die Klimaschäden in den Alpen, in Afrika, am Nordpol und in Kalifornien immer deutlicher sichtbar sind.

Deshalb haben wir am 22. Mai gemeinsam mit dem Nachhaltigkeitsforschungsinstitut SERI, der Querdenkerplattform Wien-Europa, Exctinction Rebellion und Scientists for Future zu einer Pressekonferenz in den Presseclub Concordia geladen, um zu fordern, dass Europa und Österreich die Führungsrolle in der Klimapolitik übernehmen. Es steht wissenschaftlich außer Frage, dass schnell gehandelt werden muss.

Wissenschaftliche Studien zeigen immer wieder: 

  • Wirtschafts- und Klimapolitik sind kein Widerspruch, sondern können einander beflügeln,
  • Europa könnte sich mit einer ambitionierten Klimapolitik Wettbewerbsvorteile verschaffen,
  • Klimaschäden sind teurer, wenn wir später handeln,
  • Gesundheitsfolgen und Todesfälle treffen einkommensschwache Gruppen stärker,
  • Klimapolitik wird immer schwieriger, je später wir damit beginnen.

Wichtige Elemente einer erfolgsversprechenden Klimapolitik sind:

  • eine deutliche Anhebung der CO2-Preise auf über 100 EUR/Tonne mit vorweg geplanter Steigerung,
  • Investitionen in der Größenordnung von 5 Mrd. EUR/Jahr in Österreich und 100 Mrd. in der EU,
  • eine Kreislaufführung aller Rohstoffe zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs um 90%,
  • eine Umstellung der Ernährung und Re-Regionalisierung der Nahrungsmittelproduktion,
  • eine Entlastung des Faktors Arbeit, im Niedriglohnbereich deutlich höher als die Zusatzkosten.

Hannes Swoboda, Präsident des Club of Rome – Austrian Chapter
Friedrich Hinterberger, SERI
Karl Aiginger, Querdenkerplattform Wien-Europa
Donna Engel, Extinction Rebellion – XR
Herbert Formayer, Scientists for Future

Die Pressekonferenz wurde auch live gestreamt und kann hier nachgesehen werden.

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